Um das Ziel des EU-Winter-Paketes (27 % des Gesamtenergieverbrauchs durch erneuerbare Energie bis 2030) zu erreichen sind umfassende Zubauten an erneuerbaren Energieträgern notwendig. Hierfür haben sich jedoch gerade für dezentrale PV-Anlagen die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen geändert. Förderungen/Vergütungen für Überschusseinspeisungen werden zunehmend unattraktiver, weswegen der PV-Eigenverbrauch und dessen Optimierung zu bevorzugen ist. Die Novellierung des ElWOG im Jahr 2017 ermöglicht die Nutzung von erneuerbar erzeugtem Strom durch mehrere NutzerInnen innerhalb eines Gebäudes. Dies deckt jedoch nur einen Teil des Potentials gemeinsamer Nutzung regenerativer Energien ab. Von der Novelle nicht umfasst ist der Bereich des gebäudeübergreifenden Stromaustausches, der gerade für die Betreiber größerer PV-Anlagen von Interesse ist. Dies ist aktuell unter Verwendung des öffentlichen Netzes nicht möglich, sondern ausschließlich über Direktleitungen.
Im Projekt SoWeiT-connected wird aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Projekt WEIZconnected die Entwicklung eines umfassenden Technologie-Service-Angebotes für die Vor-Ort-Nutzung von PV-Strom mittels Direktleitung für einen Verbund aus mehreren Gebäuden angestrebt. Das System soll eine Optimierung des Eigenverbrauchs lokal erzeugter erneuerbarer Energie sowie im Falle eines Blackouts eine gemeinschaftliche Notstromversorgung ermöglichen. Dabei werden über Co-Creation Prozesse die Bedürfnisse und Anforderungen der NutzerInnen und LösungsanbieterInnen erhoben und berücksichtigt. Sämtliche Komponenten sowie Geschäftsmodelle werden anhand eines Demonstrators im tatsächlichen Betrieb erprobt und validiert.
Bislang ist für den gebäudeübergreifenden Stromaustausch über Direktleitungen lediglich die Verbindung zwischen zwei Gebäuden möglich bzw. im Rahmen von Forschungsprojekten erprobt. Die Anbindung von mehr als zwei Gebäuden resultiert in gänzlich neuen Herausforderungen, bietet jedoch auch das Potential einer gemeinsamen regenerativen Notstromversorgung im Falle eines Blackouts.
Angestrebte Ergebnisse:
- Demonstrator für die gemeinschaftliche PV-Nutzung über Direktleitungen;
- Simulationsmodelle zur Auslegung und Abbildung der Systemkomponenten;
- validierte Mess- und Regelungskomponenten;
- Geschäftsmodelle und Abrechnungssysteme unter Berücksichtigung der Anforderungen der NutzerInnen und AnbieterInnen;
- Aussagen hinsichtlich der Multiplizierbarkeit des Lösungsansatzes;
- Technologie-Service-Angebot für die Vor-Ort-Nutzung von PV-Strom.
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Andrea Dornhofer
Telefon: +43 3172 603 1120
andrea.dornhofer@innovationszentrum-weiz.at
Informationen
Akronym: SoWeit connected
Programm: FFG Stadt der Zukunft
Umsetzung: regional
Laufzeit: 10/2018 – 09/2022
Rolle W.E.I.Z.: Projektpartner
Projektträger: Gemeinde Thannhausen
Projektpartner: 4ward Energy research GmbH, EOS Powersolutions