STANDORTPROJEKTE DES INNOVATIONSZENTRUMS W.E.I.Z.

Das Innovationszentrum W.E.I.Z. hat sich seit seiner Gründung 1997 kontinuierlich um Energie-Innovationen bemüht. Schon die einzelnen Gebäude des W.E.I.Z.-Campus sind für sich praktisch gelebte Beispiele für zukunftsweisende Konzepte (Architektur, Energieplanung) und Technologien (nachhaltige Öko-Energiesysteme, Energieeffizienz, vernetzte Energieversorgung).

Am Dach des Werkstättengebäudes des W.E.I.Z. 3 ist eine 30 kWp Photovoltaik-Anlage installiert. Die Anlage ist in drei verschiedene Photovoltaik-Modulsysteme aufgeteilt (Mono-, Poly- und Dünnschicht).

Mit jedem dieses unterschiedlichen Photovoltaik -Anlagensystems ist ein gesonderter Wechselrichter verbunden, der den Strom unterschiedlichen Nutzungs- und Analysezwecken zuführen kann. Diese Art der Photovoltaik-Installation liefert Informationen bei gleichen Konditionen (solare Einstrahlung, Außentemperatur, Windverhältnisse) über unterschiedliche Echtzeit-Leistungen, Wirkungsgrade, Stromerzeugung und CO2-Einsparung. Diese Daten können in Folge zentral via Screen im Erdgeschoss des W.E.I.Z. 3 und via Internet dargestellt werden. Ebenfalls kann diese Anlage zu Demo- und Ausbildungszwecken, insbesondere auch für das bfi-Bildungszentrum Weiz, im Echtzeitbetrieb genutzt werden.
 
Das Gebäude W.E.I.Z. 4 ist ein maßgeschneidertes Forschungshaus für das Institut „Materials“ der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft m.b.H.. Das Gebäude wurde im Rahmen des Smart City-Projektes iEnergy 2.0 als Leitprojekt erfolgreich realisiert. Das Plusenergiehaus nutzt die betriebliche Abwärme der Forschungslabors (Energiekennzahl 12 kWh/m²a) und erzeugt über die 30 kWp-Dachanlage ausreichend Strom für die elektrische Eigenversorgung der Haustechnik. Die Photovoltaik -Anlage wurde mittels Anlagencontracting vom regionalen Energieversorger Energie Steiermark GmbH als Ökostrom-Anlage errichtet.

Die Planung und Errichtung sowie der technische Betrieb wird vom Contractor abgewickelt. Das Innovationszentrum W.E.I.Z. finanziert die Anlage aus den Erlösen des Stromverkaufes. Nach Ende des Contracting-Vertrages geht die Anlage in das Eigentum des Innovationszentrum W.E.I.Z. über. Diese Vorgehensweise ist vorbildlich für PV-Strom-Nutzer, die eine perfekt geplante und fertig installierte Anlage suchen, keine Investitionsausgaben haben wollen und sich die Anlage über einen mittelfristigen Zeitraum selbst finanziert.

Zu wissen wieviel Energie, wo gebraucht wird, sind wichtige Fragestellungen für den Weizer Standort. Daher wurde zur Sichtbarmachung ein Smart Meter–System für den Stromverbrauch des W.E.I.Z. 4 installiert. Die Stromverbrauchsdaten werden über einen Monitor im öffentlichen Bereich des Haupteinganges des Innovationszentrum W.E.I.Z. dargestellt. Erkennbar ist der aktuelle Stromverbrauch, die PV-Stromerzeugung, die Strombilanz und der Strombezug vom oder Stromeinspeisung ins öffentliche Stromnetz.

Menschen wollen von A nach B transportiert werden. Ob mit PKW, Fahrrad, zu Fuß oder mittels öffentlichen Verkehrssystemen (ÖV) kann für den individuellen Mobilitäts-Energiebedarf sehr entscheidend sein. Auch im Rahmen des Projektes iEnergy 2.0, Teilprojekt „Will e-fahren“, wurden die Rahmenbedingungen für die Nutzung von E-Cars als Ergänzung und Alternative zu Benzin-/Dieselfahrzeugen mittels umfangreicher Testfahrten mit verschiedenen Personen erhoben und wissenschaftlich ausgewertet. Ergänzend zu anderen E-Car-Initiativen in Weiz und in der Region Weiz-Gleisdorf wurde bei dieser Untersuchung das energetische Fahrverhalten gemeinsam mit der TU Graz betrachtet.

E-Autos benötigen zum Betrieb einen Stromspeicher. Gebäude mit Photovoltaik -Anlage verfügen derzeit kaum über einen stationären E-Speicher, noch weniger bieten sie gebäudeübergreifend Photovoltaik-Strom an. Um auch weiterhin Photovoltaik-Strom wirtschaftlich einzusetzen, kommt es bei niedrigen Ökostrom-Tarifen nicht nur auf eine hohe Eigenstromnutzung an, sondern auch darauf den noch verfügbaren Strom anderen AbnehmerInnen direkt anzubieten und den überschüssigen Photovoltaik-Strom in einen Tagesspeicher einzuspeisen.

Dieses multiple Nutzungssystem für Photovoltaik-Strom mit maximaler Eigenstromnutzung wird im Rahmen des Projektes WEIZconnected mit den Gebäuden W.E.I.Z. 2 und W.E.I.Z. 4 realisiert. Dabei wird die technische, wirtschaftliche und rechtliche (ElWOG) Systemlösung als Pilotanlage am Standort Innovationszentrum W.E.I.Z. demonstriert.

Energieeffizienz und nachhaltiger Energieeinsatz ist im Verkehrsbereich für alle VerkehrsteilnehmerInnen eine echte Herausforderung. Wann, welche Verkehrsmittel wie eingesetzt werden können und sollen wird am Standort Innovationszentrum W.E.I.Z. durch das vielfältige, ökologische Mobilitätsangebot für Beschäftigte, Student*innen und Ausbildungsteilnehmer*innen sowie für Kund*innen und Geschäftspartner*innen aufgezeigt. Sanfter, individueller Verkehr wird durch attraktive Fuß- und Radwege gefördert. Für die individuelle Mikro-ÖV-Nutzung gibt es direkt am Standort eine „Wasti“-Haltestelle und eine „Weiz-E-Bike“-Ladestation, wo auch Weiz-Bikes verliehen werden können. Für E-Cars steht eine leistungsfähige E-Tankstelle für einen 3-fachen Parallelladebetrieb zur Verfügung. Die unmittelbare Nähe zum Bahnhof (2 Minuten Fußweg) fördert zudem die einfache „Nutzung“ von ÖV-Angeboten wie Bus und Bahn.

Unternehmer*innen; Mitarbeiter*innen und Kund*innen des Innovationszentrum W.E.I.Z. wird somit der Einstieg in ein zukunftsorientiertes, ökologisches Mobilitätssystem wesentlich erleichtert.